„Früher war wirklich alles besser. Als George Grosz 1926 sein Gemälde „Die Stützen der Gesellschaft“ malte, konnte er aus dem Vollen schöpfen: Was für Gestalten brachte er auf die Leinwand! Sie besaßen Visagen! Charaktere! Waren unverwechselbar. Jeder wusste, mit wem er es zu tun hatte. Heute sind die Stützen der Gesellschaft austauschbar. Heute sie,
morgen er, heute hier, morgen dort. Wer kennt schon ihre Namen? Alles löst sich auf. Hüllen bleiben. Wenn überhaupt. Ansonsten Datenströme, Netzwerke, allumfassend, unsichtbar - mächtiger denn je. Für den Maler George Grosz wäre das Heute ein Graus.“
Kai Michel