Ann Brünink "Freiflugschein für die Fantasie"

"...Er begegnet seinen Mitmenschen mit Herzlichkeit und Offenheit, so, als könne er kein Wässerchen trüben. Wer seinen Werken in der Ausstellung begegnet, ist fasziniert, verblüfft, irritiert und ahnt, dass es noch andere Dimensionen im Wesen des Künstlers geben muss. Die Lust am Schabernack vielleicht. Oder eine ironische Distanz zur

gängigen Amoralität in unserer Gesellschaft."

Zitat aus dem Artikel "Freiflugschein für die Fantasie" von Ann Brünink, Märkische Allgemeine Zeitung - Kultur, Seite 9, 11. 5. 2010, anlässlich der Ausstellung "Jäten im Paradies", in der Kunsthalle Brennabor in Brandenburg an der Havel.

Ann Brünink "Paradiesische Gemeinheiten"

"...Die etwa 250 Besucher der Vernissage erwartete eine Welt der Kontraste. Die raumgreifenden Installationen des Künstlers sind von filigraner Leichtigkeit, wunderschön. Aber ihre Botschaften sind hintersinnig. Wie die Skulptur "Platzhirsch". Ein kantiger blauer Klotz, den unübersehbar eine goldene Nase ziert und dem ein blaues Geweih aus dem Kopf sprießt. Unschwer zu entschlüsseln, was

für eine Spezies von Mensch hier ein Denkmal erhalten hat."

Zitat aus dem Artikel "Paradiesische Gemeinheiten" von Ann Brünink, Märkische Allgemeine Zeitung, Stadtkurier Brandenburg,19. 4. 2010, Kultur, Seite 9, anlässlich der Ausstellung "Jäten im Paradies", in der Kunsthalle Brennabor in Brandenburg an der Havel.

Markus Kniebeler "Wichtig ist, dass man frei sieht"

"...Besonders interessant aber war es für Göschel, seine Kunst im Alltagsgebrauch zu sehen. Und von den Menschen, die Tag für Tag mit den Arbeiten zusammenleben, etwas über ihre Beziehung zu den Objekten zu erfahren.
Im Katalog zur Ausstellung geben 18 Leihgeber über ihr Verhältnis zu der Kunst Göschels Auskunft. Wer diese Texte liest, stellt fest, dass vor allem der Unernst, den viele der Arbeiten ausstrahlen, von den Sammlern geschätzt wird. Da ist von "subtiler Gesellschaftsironie" die Rede, von "Schalk", von der "unbändigen Lust am Schabernack" und dem "Augenzwinkern" im Blick des Künstlers. Aber noch etwas haben diese Reflexionen der Sammler gemein. Fast alle

geben an, die leichte Verunsicherung zu schätzen, die sich beim Betrachten der Göschel'schen Objekte einstellt. "Gleichermaßen irritierend und anregend" seien die Werke, mehrfach fällt in den Texten das Adjektiv "herausfordernd". Göschel mache "Kunst zum Denken und Diskutieren", die - und um dieses Urteil werden den Mann viele beneiden - "nie langweilig" wird."

Zitat aus dem Artikel "Wichtig ist, dass man frei sieht" von Markus Kniebeler, Märkische Allgemeine Zeitung - Westhavelländer, 13. 4. 2010, Kultur, Seite 9, anlässlich der Ausstellung "Jäten im Paradies", in der Kunsthalle Brennabor in Brandenburg an der Havel.

Elfriede Kreis "Zum Sonnenbaden in den Skulpturengarten"

"In der Zitadelle Spandau geht es dem Hamburger Gerhard Göschel ... um den von Technikgläubigkeit beherrschten Menschen. Konsequent setzt er ihn in die technoid verspielte Formensprache seiner Bildobjekte, Skulpturen und Altäre des Fortschritts um. Bizarre Insektenwesen und abstrahierte Maschinenmenschen werden bei ihm auf raumgreifende Flächen- und Linienkonstruktionen reduziert. [...] Im

modern rekonstruierten Palas der ehemaligen Burganlage von 1350 mit seinen Resten der alten Bruchsteinmauern trägt das Ambiente einiges bei, die Ausstellungsobjekte effektvoll in Szene zu setzen."

Zitat aus dem Artikel "Zum Sonnenbad in den Skulpturengarten" von Elfriede Kreis, Tagesspiegel, Feuilleton, 27. 7. 1994, anlässlich der Ausstellung in der Zitadelle Spandau.

V. S. "Gerhard Göschels Archäologie der Seele"

"Immer verbindet er konkrete Formen, ... mit phantastischen Gebilden. So entstehen Verzerrungen, Träumen ähnlich. Die Darstellung der Themen gerät subtil, verborgene Zusammenhänge werden offenbar. Der Betrachter wird angeregt, den

künstlerischen Prozess der 'Spurensuche' assoziativ weiterzuführen."

Zitat aus dem Artikel "Archäologie der Seele" von V. S., Die Welt - Berliner Kultur, 14. 7. 1994, anlässlich der Ausstellung in der Zitadelle Spandau.

 

Der Tagesspiegel - Stadtspiegel, 4. 8. 1994 In der Rubrik "aktuelle Ausstellungen" war die Ausstellung: "Gerhard Göschel - Arbeiten 1989 - 1994", in der Zitadelle Berlin-Spandau der Tipp der Woche.